Sonntag, 22. Mai 2011

Was bisher geschah...

Wir verbringen heute den letzten Tag auf Björkelyckan und schauen auf drei abwechslungsreiche Wochen zurück. Heute, Sonntag der 22. Mai, regnet es in Strömen und wir sitzen in unserer gemütlichen Hütte, essen massenweise schwedische Kekse, trinken Kaffee und nehmen unsere neuen homöopathischen Medikamente gegen möglicherweise auftretende Gallen- und Leberbeschwerden.
Warum?

Heute Vormittag haben unsere „Gasteltern“ Sture und Ingegärd (gelernte Physiotherapeuten und Chiropraktiker) unsere geschundenen Rücken behandelt und zusätzlich eine IRISDIAGNOSTIK durchgeführt. Durch das Analysieren des Auges können scheinbar organische Leiden entdeckt werden, weil das Auge in vielfältiger Weise Verschaltungen und Verbindungen mit dem Rest des Körpers aufweist. Da wir keine Geheimnisse vor euch haben, hier die Ergebnisse:


Die gelb-markierten Felder bedeuten, dass diese Bereiche Probleme bereiten oder in Zukunft bereiten könnten. Unsere Diagnose: Wir sind außer Lebensgefahr! Puhhhhh....
Es ist wirklich spannend und eine (in Fachkreisen natürlich umstrittene) Variante Erkrankungen im Vorfeld zu erkennen. Nun sind wir ausgestattet mit homöopathischen Pillen, Gels, Salben, eingerenkten Rücken und können morgen gestärkt zur nächsten Farm aufbrechen.

Vorher aber noch ein Blick zurück:
Letztes Wochenende kam Oli zu Besuch...


...und wir rissen gemeinsam den Zaun des Hühnergartens ab.



Vorher

Nachher

Nach dem tragischen Ableben der Hühnerfamilie soll das Hühnerhaus nun als Geräteschuppen genutzt werden.
Die Belohnung nach der schweren Arbeit: Ein Grillabend und das Zelebrieren unseres „Bergfestes“. (Die Hälfte unseres Auslandsaufenthaltes ist nun schon vorbei...)

Die folgende Woche bescherte uns Arbeiten auf der Farm wie: Rasen mähen, Rasen mähen, Rasen mähen, Unkraut jäten, Unkraut jäten, Unkraut jäten, Hühnerstall reinigen (BÄHHH!), Pferde putzen und auf dem Reitplatz bewegen (YEAHHH!).












Da unsere Gasteltern Ingegärd und Sture mittlerweile sehr aufgetaut sind und uns viel ermöglichen wollen, sind wir jetzt vom Fahrrad teilweise auf das Auto umgestiegen. Das bietet eine ganz neue Art der Inselerkundung und Anders, der Sohn der Familie, versuchte uns so viel wie möglich von Orust und den kleinen Inseln drumherum zu zeigen. Gemeinsam erkundeten wir in einem Hafen ein altes Schiff.





Anders führte uns auch in das Anglerlatein ein. Wir versuchten unser Glück in einer abgelegenen Bucht und warfen unsere Angeln von den Felsen in das Meer. Wir probierten alle möglichen Techniken, wie das Kombinieren von mehreren Angelhaken – aber leider gingen wir am Ende, aufgrund einiger Missgeschicke, mit weniger Fischerhaken als vorher und ohne Fisch nach Hause. Aber wir bleiben zuversichtlich und hatten Freude genug, einfach mit der Angel dazustehen und aufs Meer blicken zu können:




Gestern hatten wir dann unseren langersehnten Bootstrip. Eine unserer Arbeiten im Vorfeld bestand im Reinigen des Bootes und für diesen Tag hatte es sich mehr als gelohnt:


Und danach konnte es eeeeeendlich losgehen – Schiff ahoi. Wir hatten schon viele Stories über die „Funktionstüchtigkeit“ des Motors gehört und waren gespannt, ob auch wir den Heimweg mit den Paddeln antreten müssten. Wir waren dicht dran, z.B. als der Motor einige Male auf offenem Meer ausfiel oder wir den Meeresboden mit dem Motor rammten, weil der Grund doch näher war, als von unserem Kapitän Sture angenommen. Aber alles ging gut und auf den Schreck gab es erst mal ein Eis – und das entschädigt jede Aufregung!




Weiter ging es und wir waren begeistert von den vielen kleinen Inseln, die uns umgaben. Highlight war dann unser Picknick mit selbstgebackenen Kuchen, Kaffee und Angeln auf einer winzigen fast unbewohnten Insel. Die Bewohner der Insel flogen kreischend über unseren Köpfen und den Grund dafür erblickten wir alsbald - Ein Nest mit 2 Babymöwen und einem Ei. Das war selbst für unsere Insulaner Neuland:









Stunden später erreichten wir glücklich und zufrieden den Hafen und blicken auf einen grandiosen Tag zurück, den wir mit einem Elchbier ausklingen ließen.

Bis zum nächsten Mal, 

eure Wendys! 








Donnerstag, 12. Mai 2011

Wir erkunden die Insel

Neben unseren Farmarbeiten und dem Fahren mit unserem Lieblingsquad, versuchen wir gerade bestmöglich die Insel zu erkunden. Dabei ist es schön, dass wir 2 Fahrräder aus der Nachbarschaft ausgeborgt bekommen haben. Eines wurde uns von einem ca. 70 Jahre alten Mann gebracht. Er sprach zwar kein Wort Englisch, dafür demonstrierte er uns die Funktionstüchtigkeit des Fahrrades allein mit Körpersprache, indem er rückwärts auf den Lenker aufstieg und ein paar Meter damit fuhr. Die Schweden haben also auch einen guten Sinn für Humor!

Hier sollt ihr einige Eindrücke von unseren Touren bekommen:









Letztens sprachen wir darüber, dass wir in unserem Blog immer nur tolle Sachen schreiben. Aber es ist einfach schön! Bisher hatten wir fast nur schönes Wetter und sind nur auf nette Leute getroffen. Vielleicht ändert sich das einmal, aber hoffen wir es nicht. Viele fragen uns, ob wir uns noch gut verstehen. Logisch gibt es die eine oder andere kleine Meinungsverschiedenheit, aber meistens können wir einen guten Kompromiss finden. 


Mal sehen, was wir noch so entdecken können. Eure


PS: In unserer Mordfall erhärtet sich der Verdacht, dass es mehrere Täter gab. Beim inspizieren des Hühnerkäfigs haben wir Federn eines Raubvogels gefunden. Verdächtig bleibt dennoch bis auf Weiteres der Fuchs.

Dienstag, 10. Mai 2011

4. Station: Glückliche Birken in Schweden

Wir grüßen alle von der Insel Orust an der Westküste Schwedens. Sie liegt ca. 80 km nördlich von Göteborg und ist die drittgrößte Insel des Landes. 





Die Stadt Henan ist Hauptort der Gemeinde Orust und 7 km von unserer jetzigen Farm „ Björkelyckan“ (frei übersetzt: BIRKENGLÜCK) entfernt.  
Die in einem Tal gelegene Farm wird von den Besitzern Ingegärd und Sture als „Hobby“ gesehen. Dazu gehören 9 Pferde, Hühner, unendlich viele Katzen, Felder, Wald und u.a. 2 Ferienhäuser. Ingegärd und Sture arbeiten in ihrer eigenen Praxis (Physiotherapie, Antistresstherapie, Chiropraktik,…) auf dem Hof. 
Bis zur nächsten großen Straße und dem Bus ist es 1km – wir haben hier also alle Ruhe der Welt und müssen zur Antistresstherapie nicht mal ins Behandlungszimmer. 

Wir leben in einem der beiden Ferienhäuser bzw. Waldhütten und führen – im Gegensatz zu den bisherigen Farmen- ein recht unabhängiges Dasein von unseren Chefs ;-) 



Wir kochen in unserer eigenen Küche und dürfen die Arbeitszeiten frei einteilen. Besonders freuen wir uns über das Bad in der Hütte -  es ist Luxus nicht über den ganzen Hof laufen zu müssen. Gegessen wird meist auf der Terrasse und geschlafen unterm Dach in 2 großen Betten.




Abends kann man vom Haus aus oft Rehe beobachten, die sich in der Dämmerung näher an die Farm trauen.  

Die letzte Woche hatten wir 2 größere Arbeitsprojekte. Zuerst einmal: Zäune der Pferdekoppeln reparieren. Kilometerlange Zäune. D.h. störende Äste und Gestrüpp wegschneiden, dann die Pfähler mit dem Gummiglobber (schwedisches Wort! bzw. wird zumindest so ausgesprochen) festigen, wenn nötig neue Isolatoren anbringen und den Draht befestigen oder straff ziehen.




Die zweite und unsere Lieblingsarbeit: mit dem Quadbike und Anhänger Holz aus dem Wald holen. Vor drei Jahren ist bei einem Sturm ein großer Baum umgefallen, den ein netter Nachbar nun mit der Kettensäge zerlegt hat und wir durften ihn in ca. 13 Touren mit dem Quad abtransportieren und schön aufstapeln.













Eine weitere ehrenamtliche Arbeit sind unsere kommissarischen Tätigkeiten auf dem Hof. Unser aktueller Fall: Seit heute morgen sind alle 11 Hühner und der Hahn verschwunden. Wir haben ein letztes Foto von den Vermissten:


Alles deutet auf „Fuchs du hast das Huhn gestohlen…“ hin. Wir bleiben auf jeden Fall dran und durchsuchen den Wald zur Zeit systematisch nach Spuren. Um Mithilfe wird gebeten!

Liebe Grüße von...

...den rasenden Reportern!