Wir verbringen heute den letzten Tag auf Björkelyckan und schauen auf drei abwechslungsreiche Wochen zurück. Heute, Sonntag der 22. Mai, regnet es in Strömen und wir sitzen in unserer gemütlichen Hütte, essen massenweise schwedische Kekse, trinken Kaffee und nehmen unsere neuen homöopathischen Medikamente gegen möglicherweise auftretende Gallen- und Leberbeschwerden.
Warum?
Heute Vormittag haben unsere „Gasteltern“ Sture und Ingegärd (gelernte Physiotherapeuten und Chiropraktiker) unsere geschundenen Rücken behandelt und zusätzlich eine IRISDIAGNOSTIK durchgeführt. Durch das Analysieren des Auges können scheinbar organische Leiden entdeckt werden, weil das Auge in vielfältiger Weise Verschaltungen und Verbindungen mit dem Rest des Körpers aufweist. Da wir keine Geheimnisse vor euch haben, hier die Ergebnisse:
Die gelb-markierten Felder bedeuten, dass diese Bereiche Probleme bereiten oder in Zukunft bereiten könnten. Unsere Diagnose: Wir sind außer Lebensgefahr! Puhhhhh....
Es ist wirklich spannend und eine (in Fachkreisen natürlich umstrittene) Variante Erkrankungen im Vorfeld zu erkennen. Nun sind wir ausgestattet mit homöopathischen Pillen, Gels, Salben, eingerenkten Rücken und können morgen gestärkt zur nächsten Farm aufbrechen.
Vorher aber noch ein Blick zurück:
Vorher |
Nachher |
Nach dem tragischen Ableben der Hühnerfamilie soll das Hühnerhaus nun als Geräteschuppen genutzt werden.
Die Belohnung nach der schweren Arbeit: Ein Grillabend und das Zelebrieren unseres „Bergfestes“. (Die Hälfte unseres Auslandsaufenthaltes ist nun schon vorbei...)
Die folgende Woche bescherte uns Arbeiten auf der Farm wie: Rasen mähen, Rasen mähen, Rasen mähen, Unkraut jäten, Unkraut jäten, Unkraut jäten, Hühnerstall reinigen (BÄHHH!), Pferde putzen und auf dem Reitplatz bewegen (YEAHHH!).
Da unsere Gasteltern Ingegärd und Sture mittlerweile sehr aufgetaut sind und uns viel ermöglichen wollen, sind wir jetzt vom Fahrrad teilweise auf das Auto umgestiegen. Das bietet eine ganz neue Art der Inselerkundung und Anders, der Sohn der Familie, versuchte uns so viel wie möglich von Orust und den kleinen Inseln drumherum zu zeigen. Gemeinsam erkundeten wir in einem Hafen ein altes Schiff.
Anders führte uns auch in das Anglerlatein ein. Wir versuchten unser Glück in einer abgelegenen Bucht und warfen unsere Angeln von den Felsen in das Meer. Wir probierten alle möglichen Techniken, wie das Kombinieren von mehreren Angelhaken – aber leider gingen wir am Ende, aufgrund einiger Missgeschicke, mit weniger Fischerhaken als vorher und ohne Fisch nach Hause. Aber wir bleiben zuversichtlich und hatten Freude genug, einfach mit der Angel dazustehen und aufs Meer blicken zu können:
Gestern hatten wir dann unseren langersehnten Bootstrip. Eine unserer Arbeiten im Vorfeld bestand im Reinigen des Bootes und für diesen Tag hatte es sich mehr als gelohnt:
Und danach konnte es eeeeeendlich losgehen – Schiff ahoi. Wir hatten schon viele Stories über die „Funktionstüchtigkeit“ des Motors gehört und waren gespannt, ob auch wir den Heimweg mit den Paddeln antreten müssten. Wir waren dicht dran, z.B. als der Motor einige Male auf offenem Meer ausfiel oder wir den Meeresboden mit dem Motor rammten, weil der Grund doch näher war, als von unserem Kapitän Sture angenommen. Aber alles ging gut und auf den Schreck gab es erst mal ein Eis – und das entschädigt jede Aufregung!
Weiter ging es und wir waren begeistert von den vielen kleinen Inseln, die uns umgaben. Highlight war dann unser Picknick mit selbstgebackenen Kuchen, Kaffee und Angeln auf einer winzigen fast unbewohnten Insel. Die Bewohner der Insel flogen kreischend über unseren Köpfen und den Grund dafür erblickten wir alsbald - Ein Nest mit 2 Babymöwen und einem Ei. Das war selbst für unsere Insulaner Neuland:
Stunden später erreichten wir glücklich und zufrieden den Hafen und blicken auf einen grandiosen Tag zurück, den wir mit einem Elchbier ausklingen ließen.
Bis zum nächsten Mal,
eure Wendys!